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Franz Beckenbauer Ex-Lebens-Gefährtin Diana Sandmann

Diana Sandmann Gemälde Diana SandmannExklusiv

Franz Beckenbauers ehemalige Lebensgefährtin Diana Sandmann - Interview

·  Nach der Trennung von Franz bin ich in ein tiefes Loch gefallen

· Ich brauchte fünf Jahre, um mein Leben neu zu ordnen

· Ich bereue nicht die Zeit mit Franz

· Heute bin ich glücklich und zufrieden

· Heute sehe ich Franz als Mensch und nicht als Mann

Interview  aktualisiert August 2011 (autorisiert)

Inklusive Fotos / Interview bitte nur in Verbindung mit mindestens einem Bild.

Vorlauf:

Diana Sandmann empfängt mich in ihrem kleinen Atelier in München-Giesing. Sie ist Malerin. „Aber eine, die sich keinem Stil unterordnet“, wie sie selbst sagt. Ihre Öl-Bilder sind stark, kräftig, Lebens  betonend. So wie sie selbst. Eine Mischung aus Kraft, Zartheit, Fraulichkeit, Fröhlichkeit. Das Atelier ist klein, aber gemütlich. Und sauber. Penibel sauber. Alles hat seine Ordnung. Ein Tisch mit Farbgläsern, Pinsel-Krügen, Kamin, Malstaffelei, Bilder-Regale zum Trocknen. Diana selbst trägt ein ockerfarbenes, zauberhaftes figurbetontes Kleid. Sie ist nur leicht, dezent geschminkt und kocht einen wunderbaren Kaffee für das Gespräch.

Frau Sandmann, erzählen Sie bitte über Ihr Leben…

Wo fange ich an? Nun ja, ich bin in München-Bogenhausen geboren. Mein Vater war Architekt. Von ihm habe ich vielleicht die Kreativität mit bekommen. Wir hatten eine sehr starke Bindung und ich hatte eine schöne Kindheit. Dann bin ich, wie man vielleicht weiß, Fotografin geworden. Sport-Fotografin. Aber das verlor langsam an Bedeutung. Fotografie ist ja nur ein Abbild, ein Bild. Ich wollte mehr aus einem Bild machen. In dem man nicht nur etwas sieht, sondern auch spürt und erkennt. Außerdem habe ich eine fundierte Ausbildung  als heilkundige Psycho-Therapeutin.

Eine interessante Mischung…

Ja, in der Malerei drücke ich mich kreativ aus, die Astrologie hat mich immer schon interessiert und als Heilpraktikerin versuche ich Menschen mit psychischen Problemen zu helfen. Ihnen eine Stütze in der tiefen Phase zu sein. Bei Familien-Problemen ist es für viele besser, wenn sie eine außen stehende Person, eine neutrale Person kontaktieren. Selbstverständlich habe ich Heilpraktikerin gelernt und auch eine astrologische Ausbildung gemacht. Natürlich bin ich nicht allwissend, aber Denkanstöße zu geben und eventuelle Wege aus dem Tief zu zeigen.

Wie sind Sie dazu gekommen?

Durch den eigenen Lebensbruch. Ich war ja 12 Jahre lang mit Franz Beckenbauer zusammen. Das war eine schöne und interessante Zeit. Ich möchte sie nicht missen, aber nach der Trennung stand ich vor einer völlig neuen Situation. Natürlich bin ich erstmal in ein tiefes Loch gefallen. Denn das ganze Leben, das ich bisher geführt hatte war nicht mehr. Ich bin mit 39 Jahren mit nur ein paar Koffern von Franz weg und wieder bei meinem Vater eingezogen. Die Tagtäglichkeit ist weg gebrochen. Wie ein Kartenhaus ist alles zusammen gefallen. Ich musste mich und mein Leben neu ordnen.

Zumal Sie mit Franz Beckenbauer ein sehr turbulentes Leben hatten…

Spannend ja. Aber auch irgendwie außerhalb. Nicht richtig irdisch. Wir sind durch die Welt geflogen, wurden im Weißen Haus, im Buckingham Palast empfangen und waren Gäste in Regierungs-Häusern. Wir lebten in New York und in Kitzbühel und in der Schweiz. Wir haben sehr viele interessante Persönlichkeiten aus allen Branchen kennen gelernt und uns auch auf dem sogenannten Parkett der Society bewegt. Aber ganz ehrlich gesagt, ich vermisse diese Dinge heute nicht. Es war gut, dass es damals so ein Leben für mich gab und es hat mich sehr geprägt. Heute sind andere Lebensinhalte für mich wichtig.

Andere Promi-Frauen versuchen nach der Trennung weiterhin gesellschaftlich oben zu sein…

Ach, nein, ich habe so viel Schönes im Leben gehabt, gesehen und erlebt, so dass es kaum eine Steigerung gibt. Das Verrückte ist, dass ich jetzt die Dinge erleben kann, die ich damals vermisst habe. Die Normalität und Anonymität. Das ist was Kostbares. Einfach unerkannt im Biergarten sitzen oder mit der Tram zu fahren. Solche Dinge kann Franz heute noch nicht machen. Er würde es gerne tun – ja – aber da müsste er natürlich Autogramme geben und er wäre der Letzte, der das dann nicht tun wird. Er ist immer und zu jedem sehr aufmerksam. Eine bewundernswerte Eigenschaft. Und er ist ein scharfer Beobachter und kann Leute sehr gut einschätzen. Franz hat eine wunderbare Menschenkenntnis.

Sie schwärmen…

Nein, das ist die Wahrheit. Das sage ich völlig wertfrei oder gefühlsbezogen. Heute sehe ich Franz als wertvollen Freund. Als Ehemann möchte ich ihn nicht. Wir sind einige Zeit einen gemeinsamen Weg gegangen. Das ist aber Vergangenheit und ich denke, dass jeder auf seine Art glücklich ist. Franz neue Frau Heidi empfinde ich als sehr authentisch und bodenständig. Sie ist sehr offen und ehrlich und ist sehr gut in die Situation rein gewachsen. Dazu gehört auch viel Souveränität. Aber das ist nur mein Eindruck von einer kurzen Begegnung bei meiner Vernissage in Bad Griesbach im Rahmen des Beckenbauer-Tourniers.

Schön entspannend…

Ja, warum auch nicht? Natürlich war es damals nach der Trennung nicht einfach für mich. Ich stand also da mit meinen Koffern und wieder in meinem Elternhaus und hatte nichts, nicht mal mich selbst. Dazu kam, dass diese Trennung ja in der Öffentlichkeit stattfand. Ich wurde beobachtet, ich fühlte mich beobachtet und jeder wollte natürlich sehen und wissen, wie es mir geht. Zum anderen wurde ich in der Trennungsphase mit dem Öffentlichkeitsbild von Franz konfrontiert. Ich sah ihn im Fernsehen, in der Zeitung. Ich wurde laufend mit Bildern und Erinnerungen konfrontiert. Was bei anderen Frauen vielleicht ein oder zwei Jahre dauert, zog sich bei mir etwa vier bis fünf Jahre hin. Dazu kam, dass in dieser Zeit mein Vater leider sehr krank wurde und ich an seiner Seite war, bis er für immer einschlief.

Ein Wunder, dass in dieser Zeit Ihre Seele nicht krank wurde…

Ich stand vor einer neuen Aufgabe. Ich wurde die Sterbebegleiterin meines Vaters. Ich habe in dieser Zeit die Berufsausbildung gemacht und in Hotels gejobbt, um Geld zu verdienen. Das war oft an der Grenze meiner Belastbarkeit. Geholfen hat mir da in erster Linie der astrologische Rat meiner späteren Lehrmeisterin. Natürlich muss man im Leben immer selbst etwas tun und darf und sollte sich nicht aufgeben. Heute ist es zum Glück so, dass ich etwas weiter geben kann oder dass ich versuche zu helfen. Zum Beispiel auch die  ehrenamtliche Arbeit im Kinder-Hospiz.

Sie arbeiten auch im Kinder-Hospiz?

Ich sehe es nicht als Arbeit. Ich sehe es als – nun ja – als Hilfe. Mir fällt jetzt kein anderer Ausdruck ein. Sie glauben gar nicht wie stark kranke Kinder sein können. Wie fröhlich und lustig sie sein können. Wie sie ihr Leben meistern. Mein Respekt für diese Kinder ist unendlich groß. Übrigens auch vor dem Personal, den Betreuern und den Einrichtungen. Ich finde auch, dass in Deutschland sehr viel dafür getan wird. Alleine was der Unterhalt kostet, die Geräte, die Betreuung. Und dann die vielen freiwilligen Helfer. Das möchte ich an dieser Stelle auch einmal sagen. Es gibt kaum andere Länder, die sich so um die eigenen Kinder kümmern.

Heilpraktikerin, Hospiz-Betreuung, astrologische Beratung, Malerei…

Oh – und dann tanze ich noch gerne. Tango. Ich liebe Tango Argentino. Das ist ein unglaublicher körperlicher Seelen-Tanz. Einmal in der Woche ist also auch Tango-Tanzen angesagt. Das kann ich nur jeder Frau empfehlen. Selbstverständlich auch den Männern. Diese Musik, der Rhythmus, die Kombination zwischen Konzentration und Entspannung. Man ist los gelöst, aber trotzdem mit beiden Beinen auf der Erde. Und so sollte auch das Leben sein. Voller Spannung, Entspannung, Konzentration, Lust, Lachen, Freude und Genuss.

Und warum, wenn man fragen darf, leben Sie allein?

Ich lebe doch nicht allein. Ich habe einen wunderbaren Bekanntenkreis. Übrigens auch immer noch aus der Zeit mit Franz. Das ist auch schön. Denn oft wenden sich gemeinsame Freunde nach der Trennung eines Paares nur einem Partner zu. Bei uns war das aber nicht der Fall. Und Sie sehen ja, meine Tage sind wunderbar ausgefüllt. Jeder Tag beginnt mit Joggen durch die Natur und ich freue mich, wenn ich die Isar gesehen haben. Dann gehe ich ganz entspannt den Tag an. Entweder stehen therapeutische Termine an oder Astrologie-Beratungen an. Wobei dies oft gemischt ist. Also wenn ich eine astrologische Beratung habe, dann fließt natürlich auch oft Heilpraktik mit rein. Wenn keine Termine sind, dann male ich. Und das geht oft bis in den Morgenstunden.

Wer sind Ihre Kunden?

Natürlich kann ich keine Namen nennen. Aber es ist gemischt. Frauen wie Männer aus allen Schichten. Ich handhabe die sogenannte klassische Astrologie. Also ich erstelle ein Horoskop und es finden natürlich intensive Gespräche statt. Ich sehe meine Aufgabe darin, dass ich den Klienten dazu verhelfe, eine eigene Lösung zu finden. Die Lösung liegt immer in uns. Durch meine eigene Trennungs-Lebensphase und Lebenserfahrungen, kann ich sehr gut nachvollziehen, was andere Frauen durchmachen. Das macht mich aber auch glaubwürdig und dies spürt mein Besucher.

Hatten Sie niemals Hass?

Natürlich hatte ich auch Hass, aber das Wichtige ist, dass man darin nicht hängen bleibt. Eine Trennung ruft immer gemischte Gefühle hervor. Man ist in der absoluten Krise. Aber aus diesen Krisen kann man stark werden. Eine Krise ist immer auch eine Chance. Oft wird man gezwungen andere Wege zu gehen. Für mich war es gut. Denn oft stellt sich heraus, dass genau dieser Weg richtig war. Wobei ich auch in der Zeit mit Franz immer kreativ und selbständig war. Nur hat sein Lebensrhythmus natürlich auch meinen beeinflusst. Heute beeinflusse ich mein Leben selbst. Ich lebe selbst bestimmt.

Warum sieht man Sie nie auf Show-Partys, in der Münchener High Society?

Weil ich mehr Freude an privaten Einladungen und Kunst-Ausstellungen habe. Und als  Malerin scheue ich Öffentlichkeit nicht. Zum Glück bin ich darüber hinweg, dass ich nicht nur auf meine Zeit mit Franz reduziert. Heute freue ich mich, dass meine Malerei einen guten Weg der Anerkennung gefunden hat. Gerade gab es eine Ausstellung im Rahmen einer Benefiz-Veranstaltung bei Fürstin Gloria von Turn & Taxis in Regensburg.

Ihre Bilder haben kräftige Farben, strahlen Kraft aus…

Ja, da kommt meine Lebensfreude zum Ausdruck. Stimmungen zu malen, nur keine gefällige Malerei. Ich drücke gerne die Polarität des Lebens aus. Das Schöne im Hässlichen und das Hässliche im Schönen. Aber das immer so auf die Leinwand zu bringen ,verlangt mir alles ab und fordert einen ständigen Prozess. Zur Weiterbildung besuche ich Seminare. Von nichts kommt nichts.

Als Ex-Promi Frau könnten Sie viel mehr Werbung für sich und die Malerei machen…

Das ist nicht meine Mentalität. Natürlich würde Klappern zum Handwerk gehören. Aber das kann ich besser für andere und nicht so richtig für mich. Selbstverständlich freue ich mich, wenn es mir gelingt Ausstellungen zu bekommen. Noch lieber wäre es mir, wenn ich einen Manager oder guten Galeristen hätte, der es für mich macht und ich mehr Zeit für die Malerei hätte. Apropos Zeit. Ich muss jetzt leider das Gespräch beenden. Mein neues Bild ruft. Es kribbelt schon den ganzen Morgen in meinen Händen. Entschuldigen Sie als bitte, wenn ich jetzt an die Staffel muss.

Selbstverständlich. Vielen Dank für das Gespräch.

Petra Cichos

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